Astrologie und Tarot
Mehrdeutige Symbolik
Sowohl in der Astrologie wie beim Tarot ist die Symbolik jeweils mehrdeutig und muss interpretiert respektive gedeutet werden. Die Astrologie geht dabei auf tausende von Jahren zurück, während das Tarot sich in seiner heutigen Grundform erst in der Renaissance entwickelt hat.
Interessanterweise sind wie in der Astrologie auch im Tarot die vier Elemente Feuer, Luft, Erde und Wasser aufgegangen, zudem ist es möglich, das Tarot astrologischen Symbolen wie Planeten und Tierkreiszeichen zuzuordnen und beide Systeme, Astrologie und Tarot, können als Ergänzungen zueinander verstanden werden. Das Tarot öffnet durch seine Symbolik gleichsam die archetypische Bilderwelt der Seele und bei jedem neuen Betrachten der Karten, fallen stets neue Dinge auf.
Das Tarot ist damit ebenso wie die Astrologie ein System in das man sich vertiefen kann, um aus dem Wissen des kollektiven Bewusstseins zu schöpfen. Die Ausführungen an dieser Stelle beziehen sich dabei auf das Rider-Waite-Tarot, gemalt von Pamela Colman Smith, wobei es auch andere Ausformungen mit zum Teil eigener Symbolik gibt.
Das System des Tarots
Das Tarot umfasst insgesamt 78 Karten, 22 Grosse Arkana („grosse Geheimnisse“) und 56 Kleine Arkana. Bei den Grossen Arkana steht „Der Narr“ mit der Ziffer 0 am Anfang (oder am Ende) und „Die Welt“ mit der Ziffer 21 am Ende. Die Grossen Arkana versinnbildlichen dabei Lebensstationen des Menschen, wobei das Ziel die allumfassende Ganzheit, die harmonische Vereinigung mit dem Kosmos ist. Wie der Kreis der Tierkreiszeichen in der Astrologie entspricht der Reise durch das Tarot bei den Grossen Arkana die letztendliche Ganzwerdung durch die Integration aller Bewusstseinsprozesse.
Die Kleinen Arkana sind jeweils vom Ass bis zur 10 gestaltet und beinhalten ausserdem die Hofkarten Bube, Ritter, Königin und König. Quellen zufolge sind die Kleinen Arkana viel älter und arabischen Ursprungs. Aus ihnen sind die heutigen Spielkarten hervorgegangen. Dabei können die Kleinen Arkana klar den vier Elementen zugeordnet werden: Sie zeigen die Stäbe (Feuer), die Schwerter (Luft), die Kelche (Wasser) und die Münzen (Erde). Dank Pamela Colman Smith wurden die Kleinen Arkana des Rider-Waite-Tarots vor rund 100 Jahren bildhaft ausgeschmückt und stellen Lebensszenen dar, während zuvor nur Nummern gezogen werden konnten.
Leider ist es häufig nicht ohne Weiteres möglich, einfach eine Karte einem Planeten oder Tierkreiszeichen zuzuordnen. Auch ist es möglich, dass noch weitere Planeten entdeckt werden, die Karten aber bleiben bestehen. Oft gehen daher mehrere Seiten in einer Karte auf und gerade das macht wiederum ihren Reiz, ihre Komplexität aus. Neben der Zuordnung der einzelnen Karten zu astrologischen Symbolen, die bereits aufschlussreich ist, ist es auch möglich, das Tarot aktiv mit der Astrologie in der Praxis zu verbinden. Denkbar ist es beispielsweise, das Tarot in die Radix-Deutung mit einzubeziehen. Partnerhoroskop, Transite, oder Berufsfragen sind weitere mögliche Ansatzpunkte.